Allgemein Auszeit

Vorbilder und Zukunft – Blogger-Blind-Date Edition #7

Was kommt dabei heraus, wenn sich 19 BloggerInnen zu einem festlegten Song Gedanken machen und die entstandenen Beiträge zeitgleich ins Internet stellen?

Unter dem Motto „Papa was a Rolling Stone“ hat jede/r von uns einen Beitrag zu dem gleichnamigen Song von The Temptations geschrieben.

Wir wissen nicht, was die Anderen geschrieben haben, es gab keine inhaltliche Abstimmung und wir sind sehr gespannt auf das Ergebnis!

Mit dabei sind:

Gartenbaukunst, Beetkultur, Der kleine Horrorgarten, Stadtfarm, Cardamonchai, Rienmakäfer, Garteneuphorie, Garteninspektor, Faun & Farn, Laubenhausmädchen, Naturgartenideen, Buddenbohm & Söhne, Ein Stück Arbeit, Herwoodenheart (Instagram), Kistengrün, WirGartenkinder, Wohnungsgarten und Berlingarten

Viel Spaß beim Lesen!

Grüne Zukunft?! – Foto-Credit: Johanna Lucke

Papa was a Rolling Stone – The Temptations

Lass den Song doch laufen, während du meinen Beitrag lest.

Wippt dein Kopf schon zum Beat? Hast du schon den Refrain im Ohr? „Papa was a Rolling Stone“ von The Temptations geht sofort ins Ohr und dann in den ganzen Körper. Man möchte sich lässig dazu bewegen und hat den Eindruck, ohne auf den Text zu achten, es wäre ein gechillter vielleicht sogar fröhlicher Song. Doch wer den Text kennt, der hört auch die leichte Trauer, die mitschwinkt.

Ein Vorbild sein für unsere Zukunft

Seit Kurzem sind mein Mann und ich nun auch Eltern. Der Song über den Vater, der nie da war und über den man nur Schlechtes hört, stimmt uns traurig. Vielleicht geht es dir ebenso. Ein guter Grund also, heute darüber zu sprechen, ein Vorbild zu sein. Sei es für unsere Söhne und Töchter, Geschwister, Freunde oder fremde Menschen.

Ich bin in einer Generation aufgewachsen, in der von Anfang an, auf die Gefahren des Klimawandels Aufmerksam gemacht wurde. Doch der Druck heute etwas zu ändern, wird immer größer. Als Kind war ich fasziniert von Dokumentationen über Eisbären, wollte Hawaii einmal im Leben sehen und habe mir Gedanken darüber gemacht, wie man sich in Zukunft wohl fortbewegen kann – also total günstig, nachhaltig und gut für die Umwelt. Heraus kam damals ein Fahrzeug, welches auch fliegen kann. Es sah aus wie eine große Biene, die mit recyclebarem Sonnenblumenöl angetrieben wird.

Wie sehr ich damals den Nagel auf dem Kopf getroffen habe mit all den Problemen und Auswirkungen der Klimaveränderungen, wird mir erst heute wirklich bewusst. Bienensterben, hohe Feinstaubbelastung, mehr Wiederverwertung. Damals lächelten alle über meinen Aufsatz, weil es so niedlich war, dass ich mir darüber Gedanken machte. Heute würde mit diesem Lächeln über mein süßes, junges Grundschul-Ich immer noch ein Hauch von Besorgnis und Trauer mit einhergehen. So ändern sich die Zeiten!

Bunter Wegsaum auf dem Land – Foto-Credit: Johanna Lucke

Die Gegenwart

Schüler streiken für ein Umdenken in der Politik im Bezug auf unser Handeln und der Klimaänderung (Fridaysforfuture)Sie sind nun nicht nur Vorbild für viele andere Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt, sie sind auch Vorbild für ihre Eltern und Lehrer (parentsforfuture). Sie schaffen es endlich, uns wach zu rütteln! Etwas, was wir ihnen auferlegt haben. Was uns wiederum ebenfalls auferlegt wurde.

Eine gravierende Tatsache, nämlich den Klimawandel und all seine Folgen trotz tausender Warnungen nicht anzugehen, nicht zu versuchen, etwas zu ändern und das Problem einfach über Generationen hinweg durchzureichen, ist unmöglich. Ein wahres Vorbild würde das nicht machen. Nicht zulassen.  

Wie kann ich ein besseres Vorbild werden?

Ein besseres Vorbild werde ich, wenn ich vorlebe und nach außen kommunizieren, was mir wichtig ist. Im Leben. In der aktuellen Politik. In Zukunft. Dazu gehört es, in meinem Alltag mehr für die Natur zu tun, beispielsweise nachhaltiger zu leben.

Mehr Nachhaltigkeit im Leben muss nicht immer teuer und kompliziert sein. Aber es gehört – wie bei so Vielem Übung dazu, etwas Mut und Durchhaltevermögen.

Ich selbst stehe auch noch weit am Anfang damit. Es gibt so viel Gegenwind – große Konzerne, deren Umweltpolitik zum heulen ist, dominieren den Markt- Es fehlt an Akzeptanz, wenn man sich in der Arbeitswelt nicht schick, neu und Marken-bewusst kleidet. Es fehlt mir an Zeit und Zeitmanagement. Es fehlt mir an Mut und es fehlt mir manchmal an einem Umfeld, in dem man sich gegenseitig mitziehen und unterstützen kann.

Für eine Zukunft:

Hier ein paar sehr grundlegende Tipps und Ideen für einen nachhaltigeren und ökologischeren Lebensstil. Vielleicht erscheinen sie dir zu klein oder geringwertig, aber wenn du lernst, alles konsequent zu meistern, hast auch du schon einen großen Schritt getan.

Wer weitergehen möchte, kann auf tierische Produkte verzichten, nicht mehr Online bestellen, das Auto stehen lassen, komplett auf SecondHand umsteigen und Vieles mehr. Inspirationen dazu findet ihr zum Beispiel bei: https://wildekultur.net/ oder https://www.elisabethgreen.com/

Gärtnern

Wer sein eigenes Gemüse und Obst anbaut und es schafft, immer weniger Gemüse aus dem Supermarkt dazu zu kaufen, spart Verpackungsmüll und Geld. Er kann anderen zeigen, wie man eine gute Ernte erlangt und woher die Lebensmittel stammen.

Wochenmarkt

Ein Einkauf auf dem Wochenmarkt sollte nicht mehr mit dem Bild des Spießbürgertums belegt sein. Hier könnt ihr eure Vorräte auffüllen und auch Wurst, Fleisch, Käse, Milch und Eier von Einzelbetrieben kaufen. Am besten fragt ihr nicht nur woher die Ware stammt und von welchem Bauern, sondern auch noch wie beispielsweise die Kühe und Hühner dort gehalten werden.

Austausch

Sprecht mit Freunden und der Familie immer wieder darüber, wie man den Alltag nachhaltiger und ökologischer gestalten kann. Tauscht euch aus, worauf ihr gerade Wert legt, oder wo ihr einen tollen Bauernhof entdeckt habt.

Zug

Versucht so viel es nur geht auf das Flugzeug zu verzichten. Vollkommen unnötig sind Inlands-Flüge und wenn sie doch mal geschäftlich anfallen müssen, versucht die Anzahl innerhalb eines Jahres möglichst gering zu halten.

Radfahren

Die Bewegung tut uns gut und lässt uns nach einem stressigen Alltag abschalten. Gerade auch kleine Wege zum Einkauf oder zu Freunden kann – dort wo es möglich ist – auch mit dem Fahrrad erledigt werden.

Verpackungsmüll

Um zu lernen Verpackungsmüll zu reduzieren, setzt euch zunächst einmal innerhalb eines Monats dieses Ziel und versucht es best-möglichst zu erreichen. Dadurch lernt ihr schon, wie ihr es auch später ohne zu großen Aufwand schaffen könnt. Wir legen auch immer mal wieder solche Monate ein. Meist auch dann, wenn wir den Eindruck haben, dass es irgendwie eskaliert ist. In kleinen Schritten schaffen wir es so, uns darin zu verbessern.